Verkaufstipps von Dipl. Wirtsch.-Ing.
Karlheinz Pflug
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Verkaufstipp 27
Jede Frage ein Kaufsignal ?
Zum Thema Kaufsignale beim Verkaufsabschluss
Interview mit Kh. Pflug im Sales Manager (Januar 2006)
Schlägt der Kunde nicht gleich ein, werden viele Verkäufer unsicher und vermasseln sich selbst den Verkaufsabschluss. Dabei ist es gar nicht so schwer, ein verbindliches Ja des Kunden zu erhalten. Mit Zielstrebigkeit und guter Verkaufstechnik lassen sich auch zögerliche Interessenten überzeugen - man muss jedoch die Kaufsignale erkennen.
Wie ärgerlich! Da
hatte der
Verkäufer über Wochen beraten, Infomaterial geschickt, das
Leistungspaket präsentiert und immer wieder angerufen - und der
Kunden sagt einfach "Nein". Irgendwann, in einem Telefonat, von sich
aus. Damit hatte der Verkäufer nicht gerechnet, doch er war auch
nicht einmal in der langen Zeit auf den konkreten Auftrag zu
sprechen gekommen -
ein folgenschwerer Fehler, wie sich zeigte. "Die
Angst, nach dem Auftrag zu fragen und ein "Nein" zu bekommen,
macht viele potenzielle Geschäfte kaputt", weiß Karlheinz Pflug,
Trainingsexperte im B-2-B-Bereich.
Dabei ist dies nur
eine Frage der eigenen Überzeugung:
"Wenn ich das Gefühl habe, ein wirklich gutes Angebot gemacht zu
haben, brauche ich keine
Angst vor dem "Nein" haben", meint Pflug.
Tatsächlich zeigt eine etwas zähe Abschlussphase doch nur auf, dass
der Verkäufer vorher noch nicht sauber genug gearbeitet hat. "Nach
einer mangelhaften Bedarfsanalyse folgt oft nur ein pauschales
Angebot. Kein Wunder, wenn der Kunde zögert oder weitere Einwände
bringt", so Pflug.
Wichtige Fragen würden einfach nicht geklärt: Was braucht der Kunde?
Wer entscheidet den Auftrag? Nach welchen Kriterien wird
entschieden? Welche Leistung passt genau zu den Wünschen des Kunden?
Welche Erfahrungen hat er zuvor mit einem anderen Dienstleistern
gemacht? "Wenn alle diese Punkte offen liegen, kann der Verkäufer
den Abschluss einleiten", erklärt Pflug....
"Kommt der Gesprächspartner auf Details zu sprechen, wie
Zahlungsbedingungen, Gewährleistungen oder Lieferkonditionen, zeigt
er sein konkretes Interesse", erklärt Pflug. Auch wenn der Kunde
positive Merkmale des Angebots wiederholt, kann sich der Verkäufer
freuen. Dies sind Kaufsignale. Jetzt ist der Kunde so gut wie
überzeugt....
Typischen Abschlussfragen wie z.B. die Vertrauensfrage: »Sie
haben mein Vertrauen, habe ich Ihres auch?« mag sich Pflug
nicht ganz anschließen: "Abschlusstechniken kommen meist aus dem
Consumer-Bereich und können im B-2-B-Bereich tödlich sein, weil sie
zu massiv oder manchmal nicht ganz seriös sind". Er empfiehlt, zum
Abschluss noch einmal den Wert des Angebots auf den Punkt zu
bringen: Welchen Nutzen hat mein Angebot für den Kunden? Kann
ich ihm damit Arbeit abnehmen? Gelingt es uns, ihm neue Kunden zu
verschaffen?
Dabei gibt er den Tipp, auch in der Abschlussphase nicht auf Gefühl und Humor zu verzichten: "Zu Beginn einer Geschäftsbeziehung ist die Stimmung meist noch gut. Je näher der Abschluss rückt, desto ernster und sachlicher werden Verkäufer häufig. Dabei müssen für eine positive Entscheidung Logik und Gefühl JA sagen", so Pflug. Dass dabei das Wort "Auftrag" konkret genannt wird, ist für ihn selbstverständlich: "Muss ich noch irgend etwas tun, um den Auftrag zu bekommen", ist für ihn eine elegante Abschlussformulierung....
Wenn es nicht klappt...
Da bleibt nur die Frage nach dem "Warum". "Wird der Preis genannt,
sollte man unbedingt hinterher schieben, ob dies der einzige Grund
ist, warum der Interessent nicht kauft", rät Pflug. Oftmals ist der
Preis nämlich ein Vorwand und der Kunde rückt dann mit den wahren
Gründen heraus. "Danach hat der Verkäufer die Chance, weitere
Einwände auszuräumen und doch noch das "Ja" des Kunden zu bekommen."
(uj)
© 1999-2022 Kh.Pflug (Verkaufstrainer, Berater, Coach, Fachbuchautor, Hochschuldozent)
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